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Stretching 

Artikel von Dr.med. Martin Lauterburg in DRIVE, das Magazin zum Golfsport, Ausgabe Feb/März 2002, S. 42-44.

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Fitness = Mix aus Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination, Kraft und Schnelligkeit.

Wenn Sie zu Beginn der nächsten Golfsaison auf die Frage nach Ihrem Handicap nicht mit «meine Fitness» antworten wollen, ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um Ihre golfspezifische Fitness für die neue Saison aufzubauen. Dadurch steigern Sie Ihr Golfpotenzial und verringern das Risiko, sich zu verletzen. Nicht nur deshalb gehört heutzutage auf der PGA-Tour ein Fitnesscenter mit täglichem Fitnesstraining, auch an Turniertagen, bereits zum Profi-Alltag. Auch in diesem zunehmend wichtigen Bereich der Fitness können Amateurgolfer von Professionals lernen.

Wer seine Fitness verbessern will, sollte idealerweise alle Teilbereiche der körperlichen Leistungsfähigkeit trainieren. Dazu gehören die Herz- Kreislauf-Ausdauer, die Beweglichkeit und die Koordination sowie Kraft und Schnelligkeit. Dabei hat sich gezeigt, dass speziell die Beweglichkeit immer mehr zum Schlüsselfaktor wird, für Golfende vor allem die Beweglichkeit im Rumpfbereich.Denn erst durch die verbesserte Beweglichkeit können dann Koordination und Kraftentfaltung während des Golfschwunges optimal umgesetzt werden. Zusätzlich wirken sich die verbesserte Fitness und Beweglichkeit auch präventiv gegen Verletzungen aus. Voraussetzung für eine gute Beweglichkeit ist eine ausreichende Muskel- und Gewebeelastizität, weshalb Dehnübungen einen zentralen Bestandteil des Golf-Trainings ausmachen sollten.

Vernachlässigte Beweglichkeit

Da im Laufe des Lebens unsere körperliche Beweglichkeit naturgebunden abnimmt, können wir nur durch regelmässiges Dehnen (engl. Stretching, to stretch = dehnen) diesen Prozess verlangsamen und unsere Gelenke beweglich und unsere Weichteile dehnbar halten. Viele Sportler trainieren zwar intensiv Ausdauer und Kraft, aber vernachlässigen oft ihre Beweglichkeit.  Denn für viele ist Stretching zu langweilig und ein Erfolg zudem nicht unmittelbar feststellbar.Und hier beginnt bereits das grosse Dilemma, denn wer nicht ewig und stetig seine Muskeln und Gelenke dehnt, wird keinen Erfolg haben. Es ist wie mit dem Zähneputzen, nur dreimal täglich, jeden Tag und lebenslang garantiert den grössten Erfolg. Daher scheint es mir wichtig, dass jeder, der mit Stretching beginnt, ein langfristiges Ziel vor Augen hat; auch hier ist Konstanz gefragt. Bereits wenige Minuten pro Tag genügen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Deshalb ist es sinnvoll, wenn jeder sein eigenes Programm mit Übungen, die ihm behagen, zusammenstellt und die Dehnübungen möglichst im Alltag einbaut, z.B. am Morgen zu Hause, bei der Arbeit oder abends vor dem TV. Ein kurzes, tägliches Programm ist genauso effektiv wie ein einziges Mal pro Woche eine Stunde. Auf jeden Fall aber genügt es nicht, wenn nur vor dem Golfspielen kurz etwas gedehnt wird.

«Winning at golf is total commitment, physically and mentally. If you feel you are week, you should be in the gym developing your body for golf», sagt Nick Faldo.

Zwei Arten des Muskeldehnens

Die Beweglichkeitseinschränkung ist meist durch die Muskelverkürzung bzw. die schlechte Dehnbarkeit der Muskulatur verursacht, erst viel später verlieren die Gelenke dadurch auch ihr eigentliches Bewegungsausmass. Wir versuchen deshalb in erster Linie, die Muskeln zu dehnen.Man kann grundsätzlich zwei verschiedene Muskeldehntechniken unterscheiden: einerseits das dynamische Dehnen durch Schwunggymnastik,andererseits das statische Dehnen (Stretching) durch passives Dehnen. Beim dynamischen Dehnen wird versucht, durch kombinierte Bewegungsmuster, wie Schwingen, Wippen und Federn, einen möglichst grossen Bewegungsumfang zu erreichen. Dabei werden die entsprechenden Muskelgruppen auch gedehnt. Diese Art der Dehntechnik eignet sich besonders als Gymnastik zum Aufwärmen. Beim passiven statischen Dehnen (Stretching) hingegen wird nach Erreichen der Dehnstellung die Muskelgruppe kontinuierlich weiter gedehnt. Dabei erhöht sich der Muskelwiderstand und man sollte deshalb nur soweit weiterdehnen, als noch ein leichtes und angenehmes Ziehen im Muskel zu verspüren ist. Schmerzen sollten auf keinen Fall verursacht werden. Es braucht einige Zeit und auch Erfahrung, um das richtige und zudem individuell unterschiedliche Spannungsgefühl zu erlernen.

Um den ganzen Bewegungsapparat zu dehnen, beginnen Sie im Nackenbereich, dann folgen Schultergelenke, Arme und Handgelenke, gefolgt von Dehnübungen der Hüfte und Beine und zum Schluss Übungen für Rücken sowie Rumpf. Die folgenden Stretchingübungen stellen wichtige Dehnübungen für unsere golfspezifischen Muskeln und Gelenke dar. Diese Übungen können jederzeit zu Hause oder unterwegs durchgeführt werden.

«Die Beweglichkeit ist ohne Zweifel der Schlüsselfaktor in meinem Schwung», sagt Spitzenspieler Ernie Els.

  

 

Korrektes Stretching

1. Vor jedem Stretching zuerst Ihre Muskeln aufwärmen und durchbluten. Dies erreichen Sie durch 5–10 Minuten Joggen an Ort, Seilspringen oder Gymnastikübungen.

2. Jede Muskelgruppe wird mindestens 20–30 Sekunden gedehnt; die ersten 10–15 Sekunden als Vordehnen, dann wird die Dehnung intensiviert. Je länger gedehnt wird umso besser.

3. Ein angenehmes Ziehen in den gedehnten Muskeln weist auf eine korrekte Spannung hin. Schmerzen sind zu vermeiden und führen zu reflexartig erhöhter Muskelanspannung und zu Gewebeschäden.

4. Während des Dehnens sollten Sie ruhig weiteratmen und sich dabei auf die einzelnen Muskeln und die optimale Dehnspannung konzentrieren. Vermeiden Sie Wippen.

5. Dehnungsübungen sollten immer für beide Körperseiten durchgeführt werden.

6. Stretching ist kein Wettkampf, auch nicht gegen die Zeit. Nehmen Sie sich Zeit und versuchen Sie sich zu entspannen.

7. Dehnübungen sollten Sie möglichst täglich durchführen, idealerweise mit mindestens zwei Wiederholungen.

 

 

Ausgangsposition

Dehnübung für Ober- und Unterschenkelmuskeln:

Sitzen Sie auf Ihre Fersen.Tipp: Wenn die Dehnung im Oberschenkel unangenehm ist, beugen Sie sich auf Ihre Arme stützend etwas nach vorne. Die Beweglicheren unter Ihnen können die Dehnung verstärken, indem sie sich auf die Arme oder Ellbogen abstützend nach hinten lehnen.

 

   
 

 

Stretching-Übung 1

Dehnübung für Oberarme, oberen Rücken, Schulter: Ziehen Sie den Ellbogen langsam zur gegenüberliegenden Schulter hin.

 

 

 

Stretching-Übung 2

Dehnübung für Unterarmmuskeln und Handgelenke: Stützen Sie sich mit Ihren Armen ab, dabei zeigen die Finger zu den Knien, die Handflächen sollten den Boden flach berühren. Dehnen Sie die Innenseiten der Unterarme, indem Sie sich zurücklehnen.

 

 

Stretching-Übung 3

Dehnübung für die Schulter und die seitlichen Rumpfmuskeln: Strecken Sie im Fersensitz beide Arme möglichst weit vor dem Körper aus und senken Sie Ihre Schultern. Sie können die Dehnung verstärken, indem Sie etwas das Gesäss anheben und die Arme nach vorne verschieben (Bild rechts). Achten Sie darauf, dass das Gesäss nicht zu weit hochkommt.

 

 

Stretching-Übung 4

Dehnübung für die hinteren Oberschenkelmuskeln und die Hüftgelenke: Ein Bein nach vorn mit senkrechtem Unterschenkel platzieren. Das Knie des anderen Beins sollte auf dem Boden ruhen. Die Dehnung wird erzeugt, indem Sie Ihre Hüften senken, ohne dabei die Lage der Beine zu verändern. Achten Sie darauf, dass sich das Knie des angewinkelten Beines nicht vor Ihrem Knöchel befindet.

 

 

Stretching-Übung 5

Dehnübung für den Rücken und die Hüftgelenke: Stellen Sie Ihre Füsse gegeneinander und halten Sie Ihre Zehen fest. Ziehen Sie sich vorsichtig nach vorne, indem Sie sich mit geradem Rücken in den Hüften beugen. Halten Sie das Kinn hoch.Tipp:Falls Sie Schwierigkeiten haben, sich nach vorne zu beugen, schieben Sie Ihre Füsse etwas weiter nach vorne oder sitzen Sie mit dem Rücken zur Wand.

   

Stretching-Übung 6

Dehnübung für den Rücken und die hinteren Oberschenkelmuskeln: Aus der Rückenlage langsam rückwärts rollen und die Beine über den Kopf nehmen. Zu Beginn die Knie beugen und die Dehnung im Rücken suchen. Dabei das Becken mit den Händen seitlich stützen.Variationen sind erlaubt; wer es schafft, kann die Füsse abstellen, die Knie beidseitig neben den Kopf legen oder die Beine strecken.

 

 

Stretching-Übung 7

Dehnübung für den Rücken und die Hüfte: Drehen Sie sich in die rechte Seitenlage und ziehen Sie das angewinkelte linke Bein mit der rechten Hand zu sich. Der linke Arm bleibt ausgestreckt, die linke Schulter sollte möglichst flach auf dem Boden liegen.Wenden Sie den Kopf nach links.

 

 

Stretching-Übung 8

Dehnübung für den Rücken und die Hüfte: Drücken Sie mit Ihrem linken Bein Ihr rechtes Knie Richtung Boden. Beide Arme und Schultern sollten auf dem Boden ruhen.

 

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