Fitness = Mix aus Ausdauer, Beweglichkeit,
Koordination, Kraft und Schnelligkeit.
Wenn Sie zu Beginn der nächsten Golfsaison auf die Frage nach
Ihrem Handicap nicht mit «meine Fitness» antworten wollen, ist jetzt
der ideale Zeitpunkt,
um Ihre golfspezifische
Fitness für die neue Saison
aufzubauen. Dadurch steigern Sie Ihr Golfpotenzial und
verringern das Risiko,
sich zu verletzen. Nicht nur deshalb gehört heutzutage
auf der PGA-Tour ein Fitnesscenter mit
täglichem Fitnesstraining,
auch an Turniertagen, bereits zum
Profi-Alltag.
Auch in diesem zunehmend wichtigen Bereich der Fitness
können Amateurgolfer von Professionals
lernen.
Wer seine
Fitness verbessern will, sollte idealerweise alle Teilbereiche der körperlichen
Leistungsfähigkeit trainieren. Dazu gehören die Herz- Kreislauf-Ausdauer, die
Beweglichkeit und die Koordination sowie Kraft und Schnelligkeit. Dabei hat sich
gezeigt, dass speziell die Beweglichkeit immer mehr zum Schlüsselfaktor wird,
für Golfende vor allem die Beweglichkeit im Rumpfbereich.Denn erst durch die
verbesserte Beweglichkeit können dann Koordination und Kraftentfaltung während
des Golfschwunges optimal umgesetzt werden. Zusätzlich wirken sich die
verbesserte Fitness und Beweglichkeit auch präventiv gegen Verletzungen aus.
Voraussetzung für eine gute Beweglichkeit ist eine ausreichende Muskel- und
Gewebeelastizität, weshalb Dehnübungen einen zentralen Bestandteil des
Golf-Trainings ausmachen sollten.
Vernachlässigte Beweglichkeit
Da im Laufe des Lebens unsere körperliche Beweglichkeit
naturgebunden abnimmt, können wir nur durch regelmässiges Dehnen (engl.
Stretching, to stretch = dehnen) diesen Prozess verlangsamen und unsere Gelenke
beweglich und unsere Weichteile dehnbar halten. Viele Sportler trainieren zwar
intensiv Ausdauer und Kraft, aber vernachlässigen oft ihre Beweglichkeit.
Denn für viele ist Stretching zu langweilig und ein Erfolg zudem nicht
unmittelbar feststellbar.Und hier beginnt bereits das grosse Dilemma, denn wer
nicht ewig und stetig seine Muskeln und Gelenke dehnt, wird keinen Erfolg haben.
Es ist wie mit dem Zähneputzen, nur dreimal täglich, jeden Tag und lebenslang
garantiert den grössten Erfolg. Daher scheint es mir wichtig, dass jeder, der
mit Stretching beginnt, ein langfristiges Ziel vor Augen hat; auch hier ist
Konstanz gefragt. Bereits wenige Minuten pro Tag genügen, um ein optimales
Ergebnis zu erzielen. Deshalb ist es sinnvoll, wenn jeder sein eigenes Programm
mit Übungen, die ihm behagen, zusammenstellt und die Dehnübungen möglichst im
Alltag einbaut, z.B. am Morgen zu Hause, bei der Arbeit oder abends vor dem TV.
Ein kurzes, tägliches Programm ist genauso effektiv wie ein einziges Mal pro
Woche eine Stunde. Auf jeden Fall aber genügt es nicht, wenn nur vor dem
Golfspielen kurz etwas gedehnt wird.
«Winning at golf is total commitment, physically and mentally.
If you feel you are week, you should be in the gym developing your body for
golf», sagt Nick Faldo.
Zwei Arten des Muskeldehnens
Die Beweglichkeitseinschränkung ist meist durch die
Muskelverkürzung bzw. die schlechte Dehnbarkeit der Muskulatur verursacht, erst
viel später verlieren die Gelenke dadurch auch ihr eigentliches
Bewegungsausmass. Wir versuchen deshalb in erster Linie, die Muskeln zu
dehnen.Man kann grundsätzlich zwei verschiedene Muskeldehntechniken
unterscheiden: einerseits das dynamische Dehnen durch
Schwunggymnastik,andererseits das statische Dehnen (Stretching) durch passives
Dehnen. Beim dynamischen Dehnen wird versucht, durch kombinierte
Bewegungsmuster, wie Schwingen, Wippen und Federn, einen möglichst grossen
Bewegungsumfang zu erreichen. Dabei werden die entsprechenden Muskelgruppen auch
gedehnt. Diese Art der Dehntechnik eignet sich besonders als Gymnastik zum
Aufwärmen. Beim passiven statischen Dehnen (Stretching) hingegen wird nach
Erreichen der Dehnstellung die Muskelgruppe kontinuierlich weiter gedehnt. Dabei
erhöht sich der Muskelwiderstand und man sollte deshalb nur soweit weiterdehnen,
als noch ein leichtes und angenehmes Ziehen im Muskel zu verspüren ist.
Schmerzen sollten auf keinen Fall verursacht werden. Es braucht einige Zeit und
auch Erfahrung, um das richtige und zudem individuell unterschiedliche
Spannungsgefühl zu erlernen.
Um den ganzen Bewegungsapparat zu dehnen, beginnen Sie im
Nackenbereich, dann folgen Schultergelenke, Arme und Handgelenke, gefolgt von
Dehnübungen der Hüfte und Beine und zum Schluss Übungen für Rücken sowie Rumpf.
Die folgenden Stretchingübungen stellen wichtige Dehnübungen für unsere
golfspezifischen Muskeln und Gelenke dar. Diese Übungen können jederzeit zu
Hause oder unterwegs durchgeführt werden.
«Die Beweglichkeit ist ohne Zweifel der Schlüsselfaktor in
meinem Schwung», sagt Spitzenspieler Ernie Els.
Korrektes Stretching
1. Vor jedem Stretching
zuerst
Ihre Muskeln aufwärmen und durchbluten. Dies erreichen Sie durch 5–10 Minuten
Joggen an Ort, Seilspringen oder Gymnastikübungen.
2. Jede Muskelgruppe
wird
mindestens 20–30 Sekunden gedehnt; die ersten 10–15 Sekunden als Vordehnen, dann
wird die Dehnung intensiviert. Je länger gedehnt wird umso besser.
3. Ein angenehmes Ziehen
in den
gedehnten Muskeln weist auf eine korrekte Spannung hin. Schmerzen sind zu
vermeiden und führen zu reflexartig erhöhter Muskelanspannung und zu
Gewebeschäden.
4. Während des Dehnens
sollten
Sie ruhig weiteratmen und sich dabei auf die einzelnen Muskeln und die optimale
Dehnspannung konzentrieren. Vermeiden Sie Wippen.
5. Dehnungsübungen sollten
immer für beide Körperseiten durchgeführt werden.
6. Stretching ist kein Wettkampf,
auch nicht gegen die Zeit. Nehmen Sie sich Zeit und versuchen Sie sich zu
entspannen.
7. Dehnübungen sollten
Sie
möglichst täglich durchführen, idealerweise mit mindestens zwei Wiederholungen.
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Ausgangsposition
Dehnübung für Ober- und
Unterschenkelmuskeln:
Sitzen Sie auf Ihre Fersen.Tipp: Wenn die Dehnung im
Oberschenkel unangenehm ist, beugen Sie sich auf Ihre Arme stützend etwas
nach vorne. Die Beweglicheren unter Ihnen können die Dehnung verstärken,
indem sie sich auf die Arme oder Ellbogen abstützend nach hinten lehnen.
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Stretching-Übung 1
Dehnübung für Oberarme, oberen Rücken, Schulter:
Ziehen Sie den Ellbogen langsam zur gegenüberliegenden
Schulter hin.
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Stretching-Übung 2
Dehnübung für Unterarmmuskeln und Handgelenke:
Stützen Sie sich mit Ihren Armen ab, dabei zeigen die
Finger zu den Knien, die Handflächen sollten den Boden flach berühren.
Dehnen Sie die Innenseiten der Unterarme, indem Sie sich zurücklehnen. |
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Stretching-Übung 3
Dehnübung für die Schulter und die seitlichen
Rumpfmuskeln: Strecken Sie im Fersensitz beide
Arme möglichst weit vor dem Körper aus und senken Sie Ihre Schultern. Sie
können die Dehnung verstärken, indem Sie etwas das Gesäss anheben und die
Arme nach vorne verschieben (Bild rechts). Achten Sie darauf, dass das
Gesäss nicht zu weit hochkommt. |
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Stretching-Übung 4
Dehnübung für die hinteren Oberschenkelmuskeln und die
Hüftgelenke: Ein Bein nach vorn mit senkrechtem
Unterschenkel platzieren. Das Knie des anderen Beins sollte auf dem Boden
ruhen. Die Dehnung wird erzeugt, indem Sie Ihre Hüften senken, ohne dabei
die Lage der Beine zu verändern. Achten Sie darauf, dass sich das Knie des
angewinkelten Beines nicht vor Ihrem Knöchel befindet. |
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Stretching-Übung 5
Dehnübung für den Rücken und die Hüftgelenke:
Stellen Sie Ihre Füsse gegeneinander und halten Sie Ihre
Zehen fest. Ziehen Sie sich vorsichtig nach vorne, indem Sie sich mit
geradem Rücken in den Hüften beugen. Halten Sie das Kinn hoch.Tipp:Falls
Sie Schwierigkeiten haben, sich nach vorne zu beugen, schieben Sie Ihre
Füsse etwas weiter nach vorne oder sitzen Sie mit dem Rücken zur Wand. |
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Stretching-Übung 6
Dehnübung für den Rücken und die hinteren
Oberschenkelmuskeln: Aus der Rückenlage langsam
rückwärts rollen und die Beine über den Kopf nehmen. Zu Beginn die Knie
beugen und die Dehnung im Rücken suchen. Dabei das Becken mit den Händen
seitlich stützen.Variationen sind erlaubt; wer es schafft, kann die Füsse
abstellen, die Knie beidseitig neben den Kopf legen oder die Beine
strecken. |
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Stretching-Übung 7
Dehnübung für den Rücken und die Hüfte:
Drehen Sie sich in die rechte Seitenlage und ziehen Sie das
angewinkelte linke Bein mit der rechten Hand zu sich. Der linke Arm bleibt
ausgestreckt, die linke Schulter sollte möglichst flach auf dem Boden
liegen.Wenden Sie den Kopf nach links. |
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Stretching-Übung 8
Dehnübung für den Rücken und die Hüfte:
Drücken Sie mit Ihrem linken Bein Ihr rechtes Knie Richtung
Boden. Beide Arme und Schultern sollten auf dem Boden ruhen.
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