«The same procedure as every year»:
Nach jeder Winterpause muss
frühzeitig mit der Vorbereitung auf die neue Golfsaison begonnen werden,
um möglichst schnell das Spielniveau der zurückliegenden
Saison zu erreichen. Gerade jetzt, wo die Driving Ranges wegen Schnee
oder Kälte noch nicht zum Abschlagen der Golfbälle
einladen, wäre ein gezieltes Fitness-Programm ideal,
um die Golf-Fitness zu verbessern.
Die Winterzeit wäre zwar wichtig als Ruhephase
und als Regenerationszeit, doch für uns Golfende stellt sie zumindest in
unseren Breitengraden meistens eine einschneidende Zäsur dar, weil wir das mit
viel Fleiss Antrainierte und gegen Ende der Saison mühsam
Erreichte leider meistens mehr oder weniger wieder verlieren. So kommt es
nicht von ungefähr, dass sich Golfer jedes Jahr nach dem Jahreswechsel neben
den guten Vorsätzen erneut auch wieder Gedanken machen müssen, wie sie sich
optimal auf die kommende Golf-saison vorbereiten können. Ohne Wintertraining
und Saisonvorbereitung wird es nämlich schwierig, möglichst schnell und
nahtlos ans Erreichte der zurückliegenden Saison anzuknüpfen. Je früher man
aber mit der Saisonvorbereitung beginnt, desto eher wird man auch seine
Spielstärke wieder erreichen. Deshalb können es sich erfahrene und
fortgeschrittene Golfende gar nicht leisten, während der Winterzeit nicht
regelmässig zu den Clubs zu greifen.
Dem Trainingszustand anpassen
Gerade jetzt aber,wo es für das Training auf der
Driving Range noch zu kalt ist, ist der ideale Zeitpunkt, seine golfspezifische
Fitness zu verbessern und eine optimale körperliche Leistungsfähigkeit im
Golfsport aufzubauen. Dies sollte immer durch das Trainieren der fünf wichtigen
Teilaspekte wie Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer sowie die für die
Schwung-Technik wichtige Koordination und Schnelligkeit erfolgen. Als
treue Drive-Leser wissen Sie bereits, dass ein regelmässiges golfspezifisches
Training der Beweglichkeit durch Stretching sowie der Muskulatur durch
Kräftigung hilft, Verletzungen zu vermeiden. Gezielte Trainings-Übungen für die
Beweglichkeitsverbesserung finden Sie in den Drive-Ausgaben 2-3/2002 und
4/2003 sowie für die Kraftausdauer und den Kraftaufbau in den Drive-Ausgaben
4/2002 und 2-3/2003 oder auf
www.golfdoc.ch.
Zu einem golfspezifischen Training gehört aber immer auch ein Ausdauertraining
des Herz-Kreislauf-Systems, in dem die Grund-Kondition ein- bis zweimal pro
Woche während 30 bis 60 Minuten trainiert wird. Ob auf dem Fahrrad, mit dem
Hometrainer, auf den Langlaufskis oder durch Joggen im Wald ist nicht so
wichtig, Hauptsache man trainiert. Die optimale Intensität sollte idealerweise
individuell dem Trainingszustand angepasst werden. Dabei gilt der Grundsatz,
dass man während des Konditions-Trainings immer noch gut sprechen können sollte.
Wer seine optimale Belastungs-intensität genauer ermitteln möchte, muss anhand
der Herzfrequenz trainieren. Hier gilt als Trainingsfaustregel, dass die ideale
Trainings-herzfrequenz ca. 70–80% der geschätzten maximalen Herzfrequenz ist,
wobei die geschätzte maximale Herzfrequenz 220 minus das Alter beträgt. Gerade
jetzt in der ersten Phase der Saisonvorbereitung, die als «Wintertraining » bis
etwa Mitte März dauert, spielen Grundkondition, Beweglichkeit sowie
Kraftausdauer und Kraftaufbau eine zentrale Rolle. Wer auf der Driving Range
Golfbälle abschlagen will, sollte sich während des Wintertrainings mit den
kurzen Eisen begnügen, um vorwiegend Rhythmus und Schwunggefühl zu üben. Hinzu
kommt, dass Golfbälle bei kaltem Wetter nicht gut «fliegen» und man daher eher
dazu neigt, zu forcieren. Das golfspezifische Technik-Training von Koordination,
Rhythmus, Tempo und Schnelligkeit wird dann vorwiegend in der zweiten Phase der
Saison-vorbereitung zwischen März und Saisonbeginn intensiviert. Auch wenn im
«Wintertraining » und zu Beginn der Saison vor allem Fitness-aspekte im
Vordergrund stehen, sollte man sich im Klaren sein, dass Beweglichkeit, Kraft
und Ausdauer das ganze Jahr hindurch trainiert und aufrechterhalten werden
sollten.
Der richtige Mix machts aus
Einen Überblick über die golfspezifischen
Trainingsschwerpunkte in der Saisonvorbereitung sowie einen Vorschlag für ein
Trainings-Wochenprogramm finden sie in den nebenstehenden Boxen. Wichtig ist,
dass ein golfspezifisches Training immer einen Mix von Kraft, Beweglichkeit und
Kondition bildet und dass ein allgemeingültiges Trainingsprogramm nicht
existiert, sondern dass alle Golfenden ihr eigenes Trainingsprogramm
zusammenstellen sollte, das ihnen behagt und auch im Verlaufe der Saison laufend
angepasst und geändert werden kann. Nicht zu vergessen ist vor lauter Training,
dass dem Körper genügend Erholungszeit gegönnt wird. Denn wenn die Regeneration
nach der Belastung zu kurz ausfällt, limitieren Schmerzen und Beschwerden
garantiert die Freude auf die neue Saison.
Saisonvorbereitung/Jahresplan
Januar
bis März "Wintertraining" |
Saisonvorbereitung "Fitness": |
Fitness: Verbesserung Kondition,
Beweglichkeit sowie Kraft-ausdauer und Kraftaufbau
Technik: Übungen für Rhythmus und
Schwunggefühl mit kurzen Eisen
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März –
Mai
|
Saisonvorbereitung "Technik":
|
Fitness:Verbesserung Kondition,
Beweglichkeit sowie Kraftausdauer und Kraftaufbau
Technik: Koordination,Tempo, Rhythmus,
Präzision auf Driving-Range, Putting-Training
|
Juni – September |
"Turnierphase" |
Fitness: Beweglichkeit, Kraft und
Kondition
Technik: Training von
Turnier-situationen, Schwerpunkt Kurzes Spiel und Putting
|
Oktober – Dezember |
"Regenerationsphase" |
Fitnesserhaltung,Ausgleichssportarten |
Wochenprogramm «Wintertraining»
Konditions-training
Herz-Kreislauf |
1–2 x pro
Woche (min. 30 Minuten,max. 60 Minuten) mit Fahrrad, Crosstrainer,
mit Fahrrad, Crosstrainer, Laufband, Finnenbahn, Langlauf,Aqua-Jogging,
Flossenschwimmen,
Rudergerät usw.
Belastungsintensität nach Herzfrequenz
steuern, wobei folgende Faustregeln gelten:
a) 220 – Alter = maximale Herzfrequenz (MHF)
b) Trainings-Herzfrequenz (min. 25 Minuten) mit 60–70% MHF, zur
Aktivierung
Fett-stoffwechsel, 70–85% MHF, zur Verbesserung der Fitness
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Beweglichkeit |
Stretching: so häufig wie möglich
durchführen. Übungen möglichst im Alltag einbauen.
Wenn möglich, immer
zuerst 10 Minuten Aufwärmen und dynamisch dehnen mit Gymnastik
oder
Power-Plate (vgl. Drive-Ausgabe 1/04), erst dann statisch dehnen. Ziel:
täglich 20–30 Minuten Dehnen.
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Kraft |
Kraftausdauer: 1 x pro Woche 1 h durch
Aerobic, Gymnastik oder Übungen mit
Thera-Band trainieren (Alternative:15 Minuten Power-Plate-Training). Am
Fitnessgerät
nur mit 40% der Maximalkraft und mit ca. 25 Wiederholungen trainieren und
3–5 Übungswiederholungen durchführen.
Kraftaufbau: 1 x pro Woche 1h durch
Übungen mit Thera-Band (Alternative:15 Minuten
Power-Plate) trainieren. Am
Fitnessgerät nur mit 70% der Maximalkraft und mit 8–12 Wiederholungen bzw.
3–5 Durchgängen trainieren.
– Qualität ist immer wichtiger als Quantität.
– Immer beidseitig und sowohl Beuger- als auch Streckermuskeln trainieren.
– Zuerst Trainingshäufigkeit, dann Wiederholungen und erst dann Belastung
steigern.
– Bei Krafttrainings-Belastung immer aus- und nicht einatmen.
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Technik |
Training für
Rhythmus,Tempo und Schwunggefühl vorwiegend mit kurzen
Eisen (SW, PW, 9,8) Indoor oder auf Driving Range trainieren. Bälle wenn
möglich
immer vom Tee und nicht von der Matte abschlagen! |
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