Wer hat sich nicht auch schon über den
unverhofften Besuch von Tieren
auf einer abendlichen Golfrunde gefreut?
In unseren Heimclubs sind es meist
scheue Wildtiere und Nager
oder freche Raben, welche die zurückgelegten Divots wieder
entfernen, um
nach Würmern zu suchen, während
der Fuchs,
der den gespielten und in Ruhe befindlichen Ball mitnimmt oder gar ins
Loch legt, meistens
nur in Regelkursen
vorkommt. Sobald wir uns aber
in wärmeren Regionen
dieser Golfwelt aufhalten, lauert neben dem Fairway die Gefahr durch
giftige Schlangen und
Alligatoren, aber auch durch
Spinnen, Insekten und Ameisen.
Golfer haben die beneidenswerte Möglichkeit, ihren Sport
in einer ausgesprochen vielseitigen und stets abwechslungsreichen
Umgebung, sprich in der Natur, ausüben zu dürfen. Dabei werden sie auch ab
und zu den Launen der Natur und des Wetters ausgesetzt, doch die
herrlichen Landschaften sowie die Licht- und Wetterschauspiele
entschädigen Golfer für manch erlittene Frustrationserlebnisse. Trotzdem
spielt man Golf häufig doch am liebsten bei warmen, sommerlichen
Temperaturen, weshalb es jetzt in diesen nasskalten Wintermonaten viele
Golfende wieder in Richtung Süden an die Wärme zieht. Destinationen in
Südeuropa,
Florida und Nordafrika sowie der Mittlere
Osten und Thailand sind beliebte Reiseziele.
Neben dem warmen Klima lockt
eine abwechslungsreiche Tier- und Pflanzenwelt, doch in dieser von Golfern
betretenen exotischen und zum Teil tropischen Natur lauern auch gewisse
Gefahren, vor allem wenn man sich deren nicht bewusst ist. Obschon die
meisten Betreiber von Golfanlagen alles daran setzen, die Sicherheit für
Golfer zu garantieren, besteht leider immer ein gewisses Restrisiko.
Wer in warmen, tropischen Gegenden, womöglich noch mittags, Golf spielt,
erleidet durch die hohe Luft-feuchtigkeit
und die hohen Temperaturen einen ungewöhnlich hohen Wasserverlust und eine
starke Sonnenbestrahlung. Bei gleichzeitig ungenügender Wasserzufuhr und
bei fehlender Kopfbedeckung droht, vor allem in den ersten Tagen der
Akklimatisation, neben einem Wassermangel mit Kreislaufkollaps häufig auch
ein «Sonnenstich ». Doch auch von der reichhaltigen, uns nicht vertrauten
Tierwelt gehen gewisse Gefahren aus. Im Rough werden Ameisen durch
unbeabsichtigtes Betreten oder durch die durch Probeschläge verursachte
Zerstörung von Behausungen zum Angriff auf den Golfer provoziert.
Im Rough vorsichtig bewegen
Die in den Südstaaten der USA vorkommenden «Fire
Ant»-Ameisen sind deshalb so gefährlich, weil sie zu Tausenden angreifen
und durch den wiederholten Giftstich sehr starke, brennende Schmerzen und
zum Teil neben allergischen Schockzuständen auch Todesfälle verursachen.
Killerbienen und Wespen (Yellow Jacket) stellen weitere Gefahrenpotenziale
für Golfer dar. Im Gegensatz zu unseren heimischen Insekten sind diese
äusserst aggressiv und können auch ohne vorherige Provokation angreifen.
Ein durch einen unglücklich gespielten Golfball oder durch den Golfschlag
aufgescheuchtes Killerbienen- oder Wespenvolk kann hingegen einen Angriff
auslösen, bei dem die Anzahl von Stichen sogar tödlich enden kann. Wer
sich vor Insektenstichen schützen will, sollte sich im Rough immer
vorsichtig umsehen und fliegende Insekten möglichst nicht attackieren,
ferner keine
Kleidung mit farbigen Blumenmustern tragen und keine süsslich duftenden
Parfüms, Haarsprays oder Deodorants verwenden.
Prophylaxe statt Gegengift
Ein weiteres Gefahrenpozential geht von Giftschlangen bzw.
von Schlangenbissen aus. Weltweit sind über 2700 Schlangenarten bekannt,
und jedes Jahr werden rund 300000 Personen von Schlangen gebissen. Rund
jeder sechste Biss stammt dabei von einer giftigen Schlange. Beisst eine
Giftschlange zu, so heisst dies noch lange nicht, dass ihr Gift auch in
den Körper gelangt. Sei es, weil die Giftschlange von früheren Bissen
abgebrochene Zähne hat, vor kurzer Zeit bereits zugebissen und Gift
verbraucht hat oder weil sie nur oberflächlich beissen konnte. Den Biss
einer Giftschlange überleben bis zu 3% der Betroffenen leider nicht.
So unterschiedlich die einzelnen Giftschlangen sind, so
verschieden sind auch die Wirkungsweisen ihrer Gifte. Einige Gifte werden
über die Lymphbahnen, andere über die Blutbahnen verteilt. Das Gift kann
lokal das Gewebe zerstören oder als Nervengift zentral im Körper die
Atemmuskulatur lähmen. Andere Gifte wiederum können die Blutzellen
zerstören und eine Gerinnung auslösen.Weil für jedes spezifische
Schlangengift ein eigenes Gegenmittel benötigt wird und häufig zudem noch
unklar ist, welche Schlangenart genau zugebissen hat, ist es sinnvoller,
sich grundsätzlich vor Schlangenbissen zu schützen, als nach einem Biss
innert nützlicher Frist das geeignete Gegenmittel zu organisieren und sich
optimal behandeln zu lassen.
Lieber Ball verloren geben
Dies erreichen Sie als Golfer dadurch, dass Sie Ihre
Golfbälle in Gebüschen und im hohen Gras nicht um jeden Preis suchen und
besser auf dem Fairway bleiben oder den Ball durch ortskundige Caddies
suchen zu lassen. Werden Menschen trotzdem von Schlangen gebissen, ist
wegen weiterhin weit verbreiteter Unklarheiten Folgendes zu beachten:
1. Die Schlange einzufangen ist extrem
gefährlich und sollte unbedingt unterlassen werden, denn zur
Identifikation genügt meistens eine genaue Beschreibung der
Körperzeichnung.
2. Auf keinen Fall darf man versuchen
mit dem Mund das Gift aus der Wunde zu saugen, denn über die
Mundschleimhaut kann das Gift auch für den Helfer gefährlich werden.
Einzig geeignet sind spezielle Saugpumpen (Extractor), die sofort
eingesetzt etwa 20 bis 30% Gift entfernen können.
3. Bisswunden nicht mit Eis kühlen und
nicht mit dem Messer eröffnen, weil meist mehr Schaden als Nutzen
resultiert.
4. Die betroffene Extremität nicht
abbinden. Handelt es sich um Gifte, die über die Lymphbahnen
verteilt werden, kann eine leichte Kompression mit einer elastischen
Binde in der eingewickelten Körperregion die Giftausbreitung
verlangsamen.
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In den Südstaaten und in Florida geht eine weitere Gefahr
für den Golfer von Alligatoren aus, deren Lebensräume immer häufiger neben
Siedlungen und Golfplätze zu liegen kommen.Dadurch werden Begegnungen
zwischen Menschen und Alligatoren auch immer zahlreicher. Golfer spielen
häufig sogar auf Plätzen, auf denen Alligatoren in den Wasserhindernissen
leben. Gefährlich wird es vor allem, wenn man beginnt, seine Golfbälle im
Wasserhindernis zu suchen.Auch in der Paarungszeit (April/Mai) sind
Alligatoren ausserhalb des Wassers vermehrt angriffslustig, weshalb man
dringend davon abraten muss, sich den Alligatoren zu nähern, um Fotos zu
schiessen.
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Prävention gegen Schlangenbisse
1. Vermeiden Sie Orte wie sonnenexponierte
Steine und dichtes Unterholz, wo sich Schlangen bevorzugt aufhalten.
2. Nähern
Sie sich nicht aus Neugier und zum Betrachten den entdeckten
Schlangen.
3.
Fassen Sie
reglose Schlangen nicht an.
Massnahmen bei Schlangenbissen
1.
Betroffenen beruhigen.
2. Wunde 15 bis
30 Sekunden bluten lassen, dann desinfizieren oder mit Seife und
Wasser reinigen.
3. Körperregion mit elastischer Binde einwickeln
und Bissstelle aussparen.
4. Saugpumpe (Extraktor) einsetzen,um die
Giftmenge zu reduzieren.
5. Betroffene Körperregion auf Herzhöhe ruhig
stellen.
6. Spital/Arzt aufsuchen.
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